Bioökonomie

Um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen, müssen wir neben unserer Art zu leben auch die Form des Wirtschaftens neu denken. Der Weg führt uns weg von Produkten aus fossilen, hin zu Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Ziel dieser natur-orientierten Wirtschaftsform heißt „Bioökonomie“.

So viel Potenzial steckt im Holz

So viel Potenzial steckt im Holz

Was ist Bioökonomie?

„Die Transformation von einer marktwirtschaftlichen Erdöl-basierten Wirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft, in der jedoch fossile Ressourcen durch verschiedene nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden.
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ES WIRD WEITERGEFORSCHT

Aber die Papierindustrie ist mit ihren Möglichkeiten, Holz möglichst umfassend zu nutzen, noch lange nicht am Ende. Forscher:innen an der TU Graz forschen zum Beispiel derzeit an der Verwendung von Vanillin (das widerum aus Lignin gewonnen wird) in sogenannten Redox-Flow-Batterien. Derzeit kommen dort seltene Erden und Schwermetalle als Energiespeicher zum Einsatz. Die Redox-Flow-Technologie ist insbesondere für den Ausbau von erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarkraft wichtig, da sie Spannungsspitzen im Stromnetz abfedern kann. Außerdem eignen sich die Batterien als Backup-Speicher für stationäre Anwendungen wie Kraftwerke, Krankenhäuser, Mobilfunkanlagen oder E-Tankstellen.

Redox-Flow-Batterien sind aber auch weniger giftig, besser wiederverwertbar und feuerfester als Lithium-Ionen-Batterien

ES WIRD WEITERGEFORSCHT

Im Frühjahr 2019 wurde im Ministerrat eine nationale Bioökonomie-Strategie für den Umstieg in eine erdölfreie Gesellschaft beschlossen. Sie beleuchtet unterschiedliche Aspekte von Rohstoffaufbringung über Konversions-Technologien bis zu den gewonnenen Produkten (Lebensmittel, stoffliche Produkte, Energie) und identifiziert Handlungsfelder, die ein Aktionsplan konkretisieren soll. Die Papier- und Zellstoffindustrie wird in der Strategie als eines der wesentlichen Stärkefelder anerkannt. Handlungsfelder sieht die Strategie in der Entwicklung neuer Produkte aus Reststoffen und Nebenprodukten. Regionale Wertschöpfung und die Nutzung regionaler Ressourcen sollen im Vordergrund stehen. Auch soll die Ausbildungsqualität in bioökonomierelevanten Bereichen sichergestellt und verbessert werden.

Was kann man aus 100 kg Holz machen?

Stellt man den Einsatz von 100 kg Holz als Rohstoff in der Papierindustrie der Nutzung als erneuerbarer Energieträger in einem Biomasseheizkraftwerk gegenüber, wird schnell klar, wie wichtig die effiziente Nutzung ist.